Wir als neu gegründete Wählerliste sind strikt gegen neue Gewerbeflächen an der Autobahnausfahrt Moosburg/Langenpreising .

Autobahnausfahrt Langenpreising - was bisher geschah:

Bereits kurz nach der Fertigstellung der Autobahn A92, wurde im Jahre 1992 an dieser Stelle ein Gewerbegebiet geplant. Das damalige Staatsunternehmen Deutsche Bundespost wollte ein Frachtverteilzentrum auf circa 6 Hektar errichten.  Die Gemeinde Langenpreising hat damals diese Fläche vorab erworben und wollte das Grundstück an die Post weiter verkaufen. Durch die Privatisierung der Deutschen Bundespost wurde dieser Plan jedoch kurzfristig wieder aufgegeben.

Bereits zur damaligen Zeit war man sich der ökologischen Bedeutung des Gebietes für die Tier- und Pflanzenwelt bewusst.

Semptauen Autobahnausfahrt Langenpreising A92 DHL Halle Gewerbegebiet
Semptauen Autobahnausfahrt Langenpreising A92 DHL Halle Gewerbegebiet

Im Aufstellungsbeschluss zur Änderung des Flächennutzungsplans wurde von der Gemeinde Langenpreising bereits damals ein flächenmäßiger Ausgleich der Bebauung von 1:1 für notwendig erachtet, d.h. jeder verbaute Quadratmeter muss in gleichen Umfang durch ökologische Maßnahmen der Natur zurückgegeben werden.

In den darauffolgenden Jahren hat insbesondere die CSU- Fraktion im Gemeinderat  immer wieder Bestrebungen unternommen, dort Gewerbeflächen auszuweisen.

Nach dem Amtsantritt von Herrn Bürgermeister Deimel im Jahre 2008, war dieser ein eifriger Verfechter einer neuen Gewerbefläche an der Autobahn. Es brach eine richtige Goldgräberstimmung aus und dies gipfelte dann im Jahre 2010 in den Versuch, an dieser Stelle eine Gewerbefläche von insgesamt 17 Hektar zu errichten.

 

Ablehnung aller beteiligten Landesbehörden & Bürgerprotest

Alle beteiligten Landesbehörden und Träger öffentlicher Belange, lehnten damals diese Gewerbegebietsausweisung entschieden ab, die Bewohner der Pottenau protestierten lautstark.

Hauptsächlich wurde als Ablehnungsgrund der erhebliche Eingriff in den regionalen Grünzug entlang der Autobahn angeführt. Dieser Grünzug dient als Frisch- und Kaltluftschneise für ganz Oberbayern und diese Funktion würde bei einer Bebauung an dortiger Stelle erheblich beeinträchtigt und zerstört.

Dies hielt den Gemeinderat in der Folgezeit nicht davon ab, immer wieder neue Anläufe zu unternehmen, zuletzt im Frühjahr 2019, als kurzzeitig die Ansiedelung einer DHL-Logistikhalle im Gespräch war.

Als neue Wählerliste in Langenpreising werden wir uns in der Zukunft dafür einsetzen dieses Gebiet von jeglicher Bebauung freizuhalten und führen folgende Gründe dafür an:

Semptauen Langenpreising wichtige Frisch und Kaltluftschneise für ganz Oberbayern

Grüne Langenpreising offene Bürgerliste lehnen Gewerbegebiet an Autobahnausfahrt strikt ab

Naturschutz:

Teile dieses Gebietes liegen in einem Wiesenbrütergebiet, das als letzter Ausläufer des Erdinger Mooses für Brachvögel, Wachtelkönig, Wiesenpieper und Braunkehlchen von Bedeutung ist. Auf der Planungsfläche selbst brütet eine Kolonie Kiebitze. Die Fläche liegt Großteils im Schwerpunktgebiet „Sempttal“ des Arten- und Biotopschutzprogrammes Bayern. Im südwestlichen Teil des Gebietes sind die Fließgewässer weitgehend kartierte Biotope, darunter auch nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz geschützte Flächen. Angesichts des nach wie vor rapiden Rückgangs gerade von Arten der offenen Kulturlandschaft und von Feuchtgebieten muss die Erhaltung dieser Flächen besonders hohe Priorität haben.

Immer wieder wird von den Befürwortern dieses Gewerbegebietes angeführt, dass nur ein kleiner Teil dieses Schutzgebietes überbaut wird. Die Befürworter vergessen jedoch dass eine Bebauung, z.B. mit Logistikhallen, das Landschaftsbild über Kilometer verschandelt, die Abgas-, Lärm-und Lichtemissionen stören die Natur- und Pflanzenwelt über mehrere hundert Meter hinweg.

Langenpreising Sempttal Artenschutz Pflanzenschutz

Autobahnausfahrt A92 Langenpreising Bürger gegen Logistikhalle

Bodenschutz:

Die historische Moorkarte verzeichnet für einen Teil des Gebietes „Moorkörper“. Der Erhalt ist nicht nur für den Naturschutz, sondern auch aus Gründen des Klimaschutzes von besonderer Bedeutung und auch Ziel der bayerischen Staatsregierung. Ehemalige Moorgebiete speichern immer noch erhebliche Mengen an Kohlendioxid, eine Zerstörung dieser Flächen wurde dieses sofort frei setzen.

Außerdem würde ein Teil des geplanten Gebietes direkt an einem Bach und seinem Überschwemmungsbereich liegen.

 

Flächenschutz:

Die Ausweisung von neuen großflächigen Gewerbegebieten (bis zu 17 Hektar) auf der grünen Wiese widerspricht allen Zielsetzungen zum Flächensparen der bayerischen Staatsregierung und des Bundes.

Wir als neue Wählergruppe in Langenpreising wollen diese noch intakte kleinräumige und ökologisch wertvolle bäuerliche Kulturlandschaft für unsere Nachkommen erhalten und nicht einem kurzfristigen Gewinnstreben opfern.

 

Eine weitere Gewerbeentwicklung für mittelständische Betriebe kann problemlos am jetzigen Gewerbegebiet Straßäcker erfolgen.

 

Autor: Robert Buckenmaier

Keine Ausweisung von Gewerbegebieten an der Autobahnausfahrt der A92